Wanderausstellung: „Wo hatte man eine solche Entwürdigung verdient? So begegnete man keinem Vieh.“ – Mittelhessische Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück

Die Wanderausstellung „Wo hatte man eine solche Entwürdigung verdient? So begegnete man keinem Vieh.“ – Mittelhessische Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück ist vom 29. September bis 26. November im Oberhessischen Museum zu sehen.

Die Ausstellung macht sichtbar, dass das Frauenkonzentrationslager im brandenburgischen Ravensbrück trotz der geografischen Entfernung eine große Bedeutung für die lokale mittelhessische Geschichte hat: Denn Frauen aus Gießen und Umgebung wurden im Nationalsozialismus nach Ravensbrück deportiert. Den Geschichten einiger dieser Frauen geht die Ausstellung nach. Lehramtsstudierende der JLU Gießen recherchierten unter der Seminarleitung von Soziologin Randi Becker im Sommersemester 2022 zu ausgewählten Biografien dieser Frauen, die in Mittelhessen geboren wurden oder hier gelebt haben und im Laufe des Nationalsozialismus in Ravensbrück inhaftiert waren. Teils sind sie dort oder in anderen Konzentrationslagern gestorben, teils überlebten sie den Nationalsozialismus. Aus diesen Recherchen sind 12 Frauenportraits und ein Männerportrait entstanden, die unterschiedlichste Verfolgungsgeschichten abbilden.

Die Ausstellung wurde am 28.9.2023 um 19:00 Uhr mit einem Podiumsgespräch der Ausstellungsmacher:innen eröffnet. Die beteiligten Studierenden Helena Rist, Constantin Stremmer und Michelle Damm sowie Dozentin Randi Becker diskutierten mit Gastreferent Matthias Heyl, Leiter der Bildungsabteilung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück Möglichkeiten der Erinnerung an das ehemalige Frauen-KZ Ravensbrück. Sie gaben Einblicke in den Entstehungsprozess der Ausstellung und standen allen Gästen für Fragen zu Verfügung.

Veranstaltet und gefördert wurde Ausstellungseröffnung durch den Partnerschaftsverein Gießen-Netanya e.V. und die Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V. Arbeitsgemeinschaft Gießen

Der Druck der Ausstellung wurde durch Förderung des Kulturamts der Stadt Gießen sowie der Gießener Hochschulgesellschaft ermöglicht.